Seien wir ehrlich: Es ist verlockend, Verantwortung abzugeben. Ein Klick, ein Cloud-Anbieter, und schon scheinen alle Sorgen erledigt. Automatische Updates, fertige Integrationen, alles bequem und schnell.
Doch diese Bequemlichkeit hat ihren Preis. Wer Daten und Infrastruktur vollständig aus der Hand gibt, gibt auch ein Stück seiner Freiheit ab. Was auf den ersten Blick nach Effizienz aussieht, entpuppt sich langfristig oft als Abhängigkeit. Die Folgen sind erst sichtbar, wenn es zu spät ist.
Und genau hier kommt ein Begriff ins Spiel, der unsere digitale Zukunft prägen wird: digitale Souveränität.
Kurz zu meiner Person
Mein Name ist Marcel Krippendorf. Seit 9 Jahren unterstütze ich Onlinehändler dabei, ihre Shops mit Shopware aufzubauen, zu betreiben und weiterzuentwickeln. In dieser Zeit habe ich erlebt, welche Chancen, aber auch welche Risiken mit unterschiedlichen Systemen verbunden sind.
Besonders deutlich wurde mir dabei, wie wichtig es ist, die eigene technische Infrastruktur nicht aus der Hand zu geben. Systeme autark und selbstbestimmt zu betreiben, ist keine Belastung, sondern eine Grundlage für Stabilität, Unabhängigkeit und langfristigen Erfolg im E-Commerce. Diese Erfahrung prägt meine Sicht auf digitale Souveränität und sie zeigt, wie eng sie mit der Wahl der richtigen Software und Infrastruktur verbunden ist.
Digitale Souveränität. Mehr als ein Schlagwort.
Digitale Souveränität bedeutet nichts anderes, als selbst über zentrale Technologien, Infrastrukturen und Daten bestimmen zu können. Es geht um Unabhängigkeit, Gestaltungsfreiheit und Resilienz in einer Welt, die zunehmend von digitalen Plattformen gesteuert wird.
Gerade Europa steht hier vor einer Schicksalsfrage. Denn wer sich auf Cloud-Angebote großer Konzerne aus den USA oder China verlässt, macht sich abhängig - technologisch, wirtschaftlich und geopolitisch.
Die Folgen liegen auf der Hand:
Entscheidungen über Datenverarbeitung fallen außerhalb europäischer Rechtsräume.
Unternehmen sind an Lizenzmodelle gebunden, die sich jederzeit ändern können.
Im Krisenfall fehlt die Kontrolle über kritische Infrastruktur.
…
Digitale Souveränität ist deshalb keine Randnotiz für IT-Abteilungen. Sie ist ein strategisches Fundament für die Wettbewerbsfähigkeit ganzer Volkswirtschaften.
Warum Resilienz das neue Schlagwort ist
Resilienz bedeutet Widerstandsfähigkeit und bezeichnet damit die Fähigkeit, Krisen nicht nur zu überstehen, sondern gestärkt daraus hervorzugehen. Im digitalen Raum hängt Resilienz untrennbar mit Souveränität zusammen.
Ein Unternehmen, das seine Daten in der Cloud eines US-Konzerns gespeichert hat, ist abhängig von dessen Regeln. Ein einziger Vertragsbruch, eine einseitige Preisänderung oder gar eine politische Entscheidung kann den Geschäftsbetrieb massiv einschränken.
Anders ein Unternehmen, das eigene Systeme kontrolliert:
Daten liegen dort, wo sie hingehören - unter der eigenen Hoheit.
Prozesse lassen sich flexibel anpassen.
Infrastruktur kann an neue Anforderungen skaliert werden.
Resilienz entsteht nicht durch Komfort, sondern durch Kontrolle.
Open Source als Fundament der Souveränität
Wer über digitale Souveränität spricht, kommt an Open Source nicht vorbei. Nur wenn der Quellcode offenliegt, kann nachvollzogen werden, wie Software funktioniert und wie mit Daten umgegangen wird.
Open Source bietet:
Transparenz: Jede Zeile Code kann überprüft werden.
Freiheit: Systeme lassen sich anpassen und weiterentwickeln.
Sicherheit: Schwachstellen werden von einer aktiven Community schneller gefunden und behoben.
Unabhängigkeit: Kein Vendor Lock-in, keine Abhängigkeit von proprietären Lizenzmodellen.
Die Möglichkeit, diese Software-Lösungen auf eigenen Servern selbst zu hosten (on-premise-Lösungen)
Es geht dabei nicht um Idealismus, sondern um knallharte wirtschaftliche Vorteile. Wer Open Source nutzt, gewinnt Handlungsspielräume und sichert seine Zukunftsfähigkeit.
Als jemand, der seit vielen Jahren mit E-Commerce-Projekten arbeitet, sehe ich täglich, wie sich diese Unterschiede in der Praxis auswirken. Gerade im Onlinehandel werden Fragen nach Anpassbarkeit, Kostenkontrolle und Datenhoheit besonders deutlich. Deshalb lohnt sich ein genauer Blick auf die gängigen Systeme und wie unterschiedlich sie mit dem Thema digitale Souveränität umgehen.
Zwei Welten im Vergleich: Shopware vs. Shopify
Ein Blick in die Welt der Online-Shops macht den Unterschied greifbar.
Shopify: bequem, aber abhängig
Shopify ist die klassische Cloud-Lösung: schnell eingerichtet, einfach zu bedienen, ein riesiges App-Ökosystem. Für viele Händler wirkt das wie ein Traumstart. Doch spätestens im laufenden Betrieb offenbart sich die Kehrseite:
Anpassungen sind nur eingeschränkt möglich.
Viele Funktionen kosten extra und summieren sich.
Daten liegen vollständig beim Anbieter.
Ein Wechsel zu einem anderen System wird technisch und finanziell zur Mammutaufgabe.
Kurz: Komfort gegen Abhängigkeit.
Shopware: offen, flexibel, souverän
Die Shopware AG stammt aus Schöppingen im Münsterland und ist inzwischen auch international tätig. Shopware verfolgt den entgegengesetzten Ansatz zu Shopify: Open Source, Transparenz und Freiheit.
Der Quellcode ist öffentlich zugänglich.
Schnittstellen können frei entwickelt werden.
Jede Zeile Code der Grundsoftware kann an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden
Händler behalten die volle Kontrolle und Datenhoheit.
Damit zeigt Shopware: digitale Souveränität ist kein theoretisches Konzept, sondern gelebte Praxis.
Und dennoch: Auch Shopware bietet, der Marktnachfrage geschuldet, auch eine Cloud-Version seiner Software an. Doch auch hier gilt: Wer die Cloud-Version von Shopware wählt, landet in denselben Abhängigkeiten wie bei Shopify. Die volle Kontrolle haben Händler nur mit einer On-Premise-Installation auf eigener Infrastruktur.
DSGVO, Sicherheit und Vertrauen
Ein weiteres starkes Argument für souveräne Systeme: Rechtssicherheit.
Mit Open Source-Lösungen aus Deutschland können Daten innerhalb der EU verarbeitet und gespeichert werden und das ohne komplizierte Umwege oder rechtliche Grauzonen.
Für Kunden und Partner bedeutet das:
Vertrauen, dass ihre Daten geschützt sind.
Compliance, die nicht bei jeder Gesetzesänderung ins Wanken gerät.
Nachhaltigkeit, weil Systeme langfristig stabil bleiben.
Infrastruktur als Schlüssel zur Unabhängigkeit
Doch selbst die beste Open-Source-Software nutzt wenig, wenn sie nicht auf souveräner Infrastruktur läuft. Genau hier entscheidet sich, ob Unternehmen wirklich unabhängig agieren können oder doch nur eine neue Form der Abhängigkeit eingehen.
Viele Cloud-Modelle wirken bequem und doch liegen am Ende die Daten dort, wo die Regeln andere schreiben.
Die wahre Resilienz entsteht erst durch selbst gehostete On-Premise-Lösungen, die Unternehmen selbst kontrollieren. Infrastruktur ist kein Randthema, sie ist der entscheidende Hebel für digitale Selbstbestimmung.
NVMe-vServer von webgo: Souveränität braucht Leistung
Damit Händler ihre digitale Souveränität tatsächlich leben können, braucht es die passende technische Basis. Genau hier setzen die neuen NVMe-vServer von webgo an.
Höchstleistung durch NVMe-Technologie: Bis zu 10x schnellere Zugriffszeiten als klassische SSDs.
Leistungsreserven für E-Commerce: Bis zu 1,5 TB NVMe-Speicher, 64 GB RAM und 32 vCores (selbst für komplexe Projekte).
Garantierte Stabilität: KVM-Virtualisierung sorgt dafür, dass Ressourcen wirklich verfügbar sind.
Standort Deutschland: Datenhoheit, DSGVO-Konformität und Rechtssicherheit inklusive.
So wird die digitale Souveränität nicht nur zur Vision, sondern zur praktischen Realität. Mit Servern, die in Deutschland stehen und auf Leistung ausgelegt sind.
Ein wichtiger Punkt dabei: Sie müssen die Server nicht einmal selbst betreiben. Auch wer Server mietet, gerät nicht automatisch in ein Abhängigkeitsverhältnis. Anders als bei Cloud-Software lässt sich die eigene Infrastruktur jederzeit zu einem anderen Anbieter umziehen. Viele Provider (darunter auch webgo) bieten hierfür sogar spezielle Umzugsservices an. Händler müssen sich in diesem Fall nicht einmal um die technische Umsetzung kümmern.
Das bedeutet: Unternehmen behalten die volle Freiheit. Sie können ihre Systeme und Daten mitnehmen und lediglich den Anbieter wechseln, wenn ein anderes Angebot besser zu den eigenen Anforderungen passt. Am Ende geht es also nur darum, die Infrastruktur zu wählen, die am besten zur individuellen Strategie und zu den eigenen Ansprüchen passt.
Fazit: Souveränität ist Zukunft
Digitale Souveränität ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Sie entscheidet darüber, ob Europa und seine Unternehmen in der digitalen Welt unabhängig, innovativ und resilient bleiben.
Das Beispiel Shopware zeigt: Mit Open Source lassen sich Transparenz, Sicherheit und Freiheit vereinen. Doch erst die Kombination mit leistungsstarker, souveräner Infrastruktur wie den NVMe-vServern von webgo schafft die Basis, um diese Vorteile auch zu nutzen.
Die Wahl liegt bei Ihnen: Bequemlichkeit macht Abhängig. Souveränität schafft Freiheit.