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Matthias Beckh, Mitgründer von Junico.de, steht am Wasser in Hamburg, trägt ein schwarzes T-Shirt mit 'junico' Schriftzug, umgeben von orange-blauen Dreieck-Elementen der webgo GmbH.
10. Sep 2025 Marcel El-Ghori 8 Min. Lesezeit

Freiberuflich arbeiten: Wie Junico Freelancer:innen erfolgreich macht - Interview mit Gründer Matthias Beckh

Junico-Gründer Matthias im Interview: Wie seine Plattform Freelancer beim Einstieg in die Selbstständigkeit unterstützt – von KI bis Content Creation.

Matthias ist Gründer der beliebten Freelance Plattform junico und ermöglicht es vielen tausenden Menschen Ihrer Leidenschaft nachgehen zu können. Er und sein Team ermöglichen es den Freelancer:innen mit unterschiedlichsten Fähigkeiten aus den Bereichen Programmierung, Business & Consulting, Design & Kreatives, Künstlicher Intelligenz, Marketing & Sales, sowie Content, das passende Unternehmen zu finden und so den Sprung in die Selbstständigkeit zu schaffen oder zumindest deutlich zu vereinfachen.

Die Vision hinter Junico: „Jutopia“! Junge Menschen beim Weg in die Selbstständigkeit unterstützen.

Von der Idee und einer Nebentätigkeit zweier Freunde hin zu einem Business.

webgo: Moin Matthias, danke, dass Du Dir die Zeit genommen hast!
Uns interessiert natürlich zunächst etwas zu Eurer Plattform und zur Gründung. Was war Euer Traum, als Ihr die Idee für Junico hattet? Welchen Antrieb, welche Herausforderung habt ihr bei der Gründung (ich glaube Eure Domain hieß damals noch freelancejunior oder?) gehabt?

Matthias: Genau, wir sind damals mit Freelance Junior an den Start gegangen. Es gab damals keine Freelancer-Plattform, die sich rein mit den Anfängen einer Selbstständigkeit beschäftigt hat. So starteten wir mit einem Blog für junge Menschen, die sich selbständig machen wollten.

Dazu hatten wir versucht, ein Jobportal mit passenden Jobs aufzubauen. So erschufen wir das Wording “studentische Freelancer”. Freelancing war damals, wenn überhaupt, im Seniorbereich bekannt, und ich meine dies auch auf das Alter bezogen. Durch Social Media, einfachere Programmierung und schnelllebiges Design können junge Menschen sich schnell einen Skill aneignen, mit denen sie Projekte eben auch in einer Selbstständigkeit umsetzen können.

So haben sich in den Jahren wir, unsere Plattform und unsere Nutzerinnen einfach weiterentwickelt. Somit wurde die Bezeichnung “Junior” den Freelancer:innen einfach nicht mehr gerecht und hat bei den Auftraggebern auch einfach ein falsches Bild gezeichnet. Damals und heute möchten wir mit Junico eine Community für Nice Persons erschaffen, durch die einzelne Personen selbstbestimmt arbeiten können – wir sprechen bei unserem Traum immer von Jutopia.

Es ist schwierig, eine Firmengründung nur auf eine Herausforderung herunterzubrechen. Aber wir haben zum Beispiel ziemlich lange am Geschäftsmodell feilen müssen:

  • Was ist unser Service?

  • Wer ist unsere Kundschaft?

  • Wie können wir Trust bei ihnen aufbauen?

  • Wie kann sich das Geschäftsmodell tragen?

Aber ehrlich gesagt, ist die größte Herausforderung von Paul und mir nach wie vor wahrscheinlich, einer wirklichen Firma gerecht zu werden. Wir haben damals Freelance Junior gegründet, ohne Plan, ohne Business-Plan, ohne fremdes Kapital und wahrscheinlich auch ohne echtes Ziel.

Ich habe damals in Berlin gelebt und war bei einem coolen Job festangestellt. Paul hatte seinen Mittelpunkt in Hamburg und hat sein Geld als Freelancer verdient. Irgendwann kamen wir an einen Punkt, wo wir Freelance Junior nicht mehr nur nebenbei machen konnten. Dafür war es dann doch zu viel Arbeit. Dann entschied ich mich, bei Paul ins Arbeitszimmer einzuziehen und es gemeinsam einfach durchzuziehen.

Die ersten Monate waren mehr von Tischtennis und Ziellosigkeit geprägt. Wir mussten uns vor uns selbst schützen und endlich erwachsen werden. So buchten wir uns bei einem Coworking-Anbieter ein und stellten eine Praktikantin ein. Dabei ging es nicht darum, dass wir Aufgaben abgeben wollten, sondern gezwungen waren, einfach professioneller und fokussierter zu werden. Ich könnte stundenlang über viele solcher Momente berichten. Deswegen ist es für mich immer noch crazy, dass wir uns schon über 7 Jahren durch Junico ernähren und jetzt ein ganzes Team haben.

Freelance-Plattformen gibt es mittlerweile einige: Das macht Junico anders!

webgo: Sehr spannende Gründungsstory und schön zu erfahren, das große und tragfähige Geschäftsideen, nicht immer von einer 100 % sicheren Planung aller Details abhängen. Du hast erzählt, dass Ihr nun schon über sieben Jahre erfolgreich seid. Was meinst Du, zeichnet Junico aus?

Matthias: Mit Junico positionieren wir uns als Plattform, die moderne Arbeitsformen fördert – remote, flexibel und auf Augenhöhe. Somit ist das Herzstück unserer Community unser Nice Person Agreement.

Grundsätzlich können Unternehmen flexible und qualifizierte Unterstützung für ihre Projekte finden. Dabei zeichnet uns aus, dass wir ein kuratiertes Netzwerk bzw. Community sind. Bei uns muss man sich als Freelancer:in um einen Platz in der Community bewerben.
Des Weiteren versuchen wir durch unser persönliches Matching keine rein technische und anonyme Plattform zu sein.

webgo: Das ist absolut nachvollziehbar! Gerade in Zeiten von Digitalisierung, Automatisierung und KI wird Persönlichkeit ein immer größerer und noch entscheidenderer Faktor. Vor welchen Herausforderungen habt Ihr beim Aufbau Eurer umfangreichen Plattform gestanden?

Matthias: Grundsätzlich ist unser Service nur so gut, wie jede:r einzelne Freelancer:in bei uns auf der Plattform arbeitet. Da wir mit dem Slogan “Nur Freelancer:innen, für die wir unsere Hände ins Feuer legen” werben, ist die Qualitätssicherung ein wichtiger Faktor bei uns. Somit ist es am Anfang immer ein schmaler Grat zwischen Masse und Qualität, da man gleichzeitig auch immer vor dem Henne-Ei-Problem stand.

Erfolgreiche Gründung: Das hat Matthias beim Aufbau von Junico gelernt

webgo: Was für Learnings habt Ihr aus Eurer Gründungsphase, aber auch aus der Zeit seit Bestehen Eures Unternehmens gezogen?

Matthias: Der Aufbau einer Plattform wie Junico – mit inzwischen fast 10.000 erfolgreich umgesetzten Projekten – ist nicht nur ein technisches, sondern vor allem ein unternehmerisches Abenteuer. Rückblickend haben sich aus unserer Gründungszeit, wie auch aus der kontinuierlichen Weiterentwicklung, viele wertvolle Learnings ergeben – strategisch, operativ und kulturell:

Wir blicken heute dankbar auf unsere Gründungsphase zurück – und gleichzeitig mit Neugier nach vorn. Denn eines haben wir gelernt: Eine Plattform wie Junico ist niemals fertig – sie entwickelt sich mit jeder Zusammenarbeit, jedem Feedback und jeder neuen Idee weiter.

Expertentipp von Matthias: Darauf solltet Ihr unbedingt achten, wenn Ihr neue Projekte startet

webgo: Was sind die häufigsten Fehler, die Ihr entweder von Eurer Community oder auch selber erlebt habt, die Unternehmen beim Start von Projekten mit Ihrer Website machen?

Matthias: Die häufigsten Fehler haben meist nichts mit der eigentlichen Programmierung oder dem Design zu tun, sondern stehen in Verbindung mit Vorarbeit - unklare Ziele und Zielgruppen. Deshalb ist die Vorarbeit und die Kommunikation bei solchen Projekten enorm wichtig.

Umsetzende können nur mitdenken, wenn das Projekt im Ganzen verstanden werden kann. Wenn dies eben nicht der Fall ist, müssen die richtigen Rückfragen gestellt und die Beantwortung eingefordert werden.

Um das noch einmal zu verdeutlichen: Es ist super selten, dass Projekte aufgrund fachlicher Kompetenzen scheitern, meist liegt es an der fehlenden Zielsetzung und Kommunikation.

webgo: Verständlich! Da es uns natürlich aufgrund unserer Branche besonders interessiert. Im Bereich der Programmierung, welche Skills sind da besonders gefragt?

Matthias: Ich denke, im Frontend dominieren immer noch JavaScript, TypeScript und Frameworks wie React oder Vue.js. Zuletzt habe ich teilweise auch häufiger Tailwind CSS in den Aufträgen gelesen. Im Backend dann wahrscheinlich Node.js, Python.

Mobil gewinnen Frameworks wie Flutter und React Native weiter an Bedeutung. Insbesondere wenn es um die effiziente Umsetzung von MVPs oder produktionsreifen Cross-Plattform-Apps geht.

Spannend ist natürlich: Für nachhaltiges Wachstum setzen viele Unternehmen auf Entwickler:innen, die auch das große Ganze im Blick haben - von Docker über CI/CD-Pipelines bis hin zu Cloud-Plattformen wie AWS oder Google Cloud. Tools wie Terraform oder Pulumi für Infrastructure as Code gehören zunehmend zum Standard.

Erfahrung aus fast 10.000 erfolgreichen Projekten. Diese Fähigkeiten sind aktuell besonders gefragt:

webgo: Wirklich spannende Insights und tatsächlich gibt es Überschneidungen mit unserer neu entwickelten Website und unserem Kundenportal. Wir haben auch auf vue.js, sowie dem CSS Framework Tailwind gesetzt. Ihr habt auf Eurer Plattform bald Jubiläum und fast 10.000 erfolgreiche Projekte umgesetzt. Gibt es besonders häufige Themen, bei denen Eure Community immer wieder Unternehmen unterstützt?

Matthias: Einen guten Überblick verschaffen uns hierbei die Verteilung unserer Freelancer:innen auf die Skills und deren Kategorien. So sind ca. 50 Prozent im Bereich Programmierung, 20 % im (UX/UI)-Design, 20 % im Marketing und 10 % im Bereich Sonstiges (u. a. Assistenz) aktiv.

Dies spiegelt sich natürlich in den Projekten wider. Wobei dies natürlich auch immer etwas durch die gesamtwirtschaftliche Lage beeinflusst wird. So dominierte zum Beispiel in der Corona-Zeit vor allem alles rund um E-Commerce das Angebot an Aufträgen.

In der aktuellen, eher schlechten Marktlage sind natürlich KI-Themen ein großes Thema - und Vertriebsjobs gibt es gerade wie Sand am Meer. Wobei man dort häufig zweimal hinschauen muss, da häufig von kleinen Unternehmen versucht wird, das unternehmerische Risiko an Freelancer:innen auszulagern.

Letzte Frage: Das muss laut Junico Gründer Matthias eine gute Webseite haben

webgo: Ok, sehr interessant! Dass es da scheinbar vertrieblich ordentlich Potential gibt erstaunt, aber dass man da aber auch genauer hinschauen muss is. Unsere letzte Frage möchten wir dann, natürlich, noch einmal im Hinblick auf eine Webseite an Dich richten. Was macht aus Deiner Sicht eine gute Webseite aus? Worauf sollte man achten, was darf auf keinen Fall fehlen?

Matthias: Ich denke, es ist ein Zusammenspiel aus Design, Technik, Strategie und Nutzerfokus. Sie stellt nicht das Unternehmen, sondern die Bedürfnisse der Zielgruppe in den Mittelpunkt.

Ich weiß nicht, ob ich jetzt genau die Kriterien nennen kann. Hier sollte man wahrscheinlich einen UX/UI Experten fragen. Mich muss eine Website emotional bzw. persönlich abholen und mir ganz klar sagen, was mich erwartet / was mir hier verkauft wird. Am besten hebst du dich dann noch vom Wettbewerb ab :).

Fazit: Viele Möglichkeiten in die Freiberuflichkeit einzusteigen mit einem Netzwerk an seiner Seite, welches Euch unterstützt und vor allem Wert auf Persönlichkeit legt.

Das Gespräch mit Matthias zeigt, welches Potenzial in moderner, digitaler und zielgerichteter Freelance-Tätigkeit steckt und wie wichtig ein starkes, vertrauenswürdiges Netzwerk einen beim Schritt in die Freiberuflichkeit effizient unterstützen kann. Es gibt viele Möglichkeiten in die Freiberuflichkeit einzusteigen. Umso wichtiger, mit einem Netzwerk an seiner Seite, welches Euch unterstützt und vor allem Wert auf Persönlichkeit legt.

Junico steht für eine neue Generation der Selbstständigkeit. Flexibel, partnerschaftlich und kompetenzorientiert.

Wer schon immer darüber nachgedacht hat sich selbstständig zu machen, findet in Junico eine wunderbare und persönlichkeitsorientierte Plattform, die einen optimal bei den Herausforderungen in der Welt des Freelancings unterstützt. Mit dem ultraschnellen NVMe Hosting von webgo, gepaart mit unseren neuen Online-Marketing-Tools seid Ihr aber optimal aufgestellt, um Eure Expertise ins beste Licht zu rücken. Für einen schnellen, professionellen und vor allem auch nachhaltigen Webauftritt.

Für ein Ziel: Gemeinsam erfolgreich im Netz!

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Marcel Nabil Al-Sultan El-Ghori ist Head of Marketing bei der webgo GmbH.

Marcel El-Ghori

Head of Marketing