Als Plugin oder interaktive Demo-Version
Der neue Gutenberg Editor kann auch vor dem Release schon als Plugin getestet werden. Außerdem gibt’s unter dem Projekt Frontenberg und über Testgutenberg die Möglichkeit, die Funktionen unter die Lupe zu nehmen.
Was ist neu bei Gutenberg?
Kurz gesagt: die Blocks. Mit dem Gutenberg Editor werden bisherige Elemente wie Shortcodes, Buttons oder Widgets vereinheitlicht, und zwar durch die sogenannten Content Blocks. Jeder Abschnitt, jede Überschrift, jedes Bild usw. sind im neuen WordPress Editor Blocks, die separat bearbeitet werden können.
Das allein macht aber noch nicht den großen Unterschied zum aktuellen TinyMCE Editor aus. Vielmehr sind es die Design-/Layout-Optionen, mit denen die Veröffentlichung von Beiträgen und Seiten mit WordPress ganz neue Wege geht. Alles wird viel dynamischer und intuitiver. So ist es bspw. möglich:
Blocks beliebig zu verschieben/li>
Bilder leichter einzubauen, zu verschieben und anzupassen
Text in mehreren Spalten anzulegen
Textfarben, Textgröße und Hintergrundfarben zu ändern
Vieles, was bisher über Shortcodes oder „Basteleien“ am HTML-Code umgesetzt wurde, ist mit dem neuen Gutenberg Editor mit einem oder ein paar Klicks erledigt.
Weg von der klassischen Texteingabe hin zum PageBuilder
Insbesondere die neuen Optionen zum Anpassen des Layouts zeigen, dass der Gutenberg Editor nicht mehr ein reiner Editor im klassischen Sinne ist. Er rückt den PageBuildern, die als Plugin erhältlich sind bzw. von anderen Anbietern wie wix.com bei der einfachen Seitenerstellung angeboten werden, sehr nah.
Hier liegt aber auch der wichtigste Kritikpunkt vieler Nutzer. Zwar bietet das für Laien bzw. diejenigen mit weniger WordPress-Erfahrung und weniger Kenntnissen in CSS und HTML Vorteile, weil sie mit einfach verständlichen Mitteln viel mehr Möglichkeiten haben, die Optik ihrer Seiten/Beiträge anzupassen. Es birgt aber auch die Gefahr, dass das Design darunter leidet – weil es zu verspielt oder nicht einheitlich ist. Ganz davon abgesehen ist es so natürlich viel aufwendiger, globale Änderungen für alle Beiträge auszuführen.
Selbstverständlich ist das kein Muss mit dem neuen Gutenberg Editor und Designänderungen können nach wie vor über das Theme abgebildet werden, was für Unternehmenswebsites sicherlich auch die sinnvolle Alternative ist, Stichpunkt: Corporate Identity.
Kompatibilität mit dem alten Editor
Dafür gibt es bei Gutenberg den „Classic Text“. Das ist ebenfalls ein Block, allerdings sind hier wie beim alten Editor alle Überschriften, Paragraphen, Bilder etc. in einem „Paket“ vorhanden und nicht als separate Blocks.
Diese Funktion ist auch dann sinnvoll, wenn Inhalte von externen Programmen, z.B. Word, eingefügt werden. Wer also bisher alles in einem Office-Dokument geschrieben und die Inhalte dann übertragen hat, wird viele Möglichkeiten des Gutenberg Editors nicht nutzen können bzw. damit einen größeren Aufwand haben als beim Schreiben im Editor.
WordPress 5 ohne Gutenberg nutzen
Wer nicht vom alten Editor Abschied nehmen möchte oder wem die neuen Funktionen zu PageBuilder-lastig sind, erhält mit dem eben beschriebenen Classic Text eine Alternative. Außerdem gibt es mittlerweile eine ganze Reihe Plugins, um Gutenberg komplett deaktivieren zu können, z.B. „No Gutenberg“ oder „Disable Gutenberg“.
Bei aller Kritik: Testet vorher auf jeden Fall selbst die Funktionen und Möglichkeiten ausgiebig, die der neue Gutenberg Editor bietet. Was der eine Nutzer ablehnt, ist vielleicht die lang ersehnte Funktion für den anderen. Es kommt eben auch sehr darauf an, wie Ihr WordPress nutzt – als Blog, als Unternehmensseite oder als Hobby-Website.
Was Ihr bei einem Unternehmensblog mit WordPress beachten solltet und welche Vorteile es bietet…