Loggt Ihr Euch bei einem Freund kurz bei YouTube, Google Maps oder Gmail ein, z.B. um etwas ausdrucken oder ähnliches, erkennt der Chrome Browser das und loggt Euch dann auch automatisch auch im Browser ein. So können Einstellungen für Euer Chrome-Konto geändert werden. Dies ist bei Freunden vielleicht nicht ganz so dramatisch. Bei Fremden sieht das jedoch anders aus. Diese können so den Zugang zu Eurem Google Account missbrauchen, ohne das Sie Euch hacken mussten. Der Chrome Browser synchronisiert durch das Einloggen in einer der Google Angebote nämlich den ganzen Internetbrowser. Egal ob Lesezeichen, den Verlauf oder sogar Login-Daten oder Kreditkarteninformationen (sofern hinterlegt/gespeichert)!
Richtig ersichtlich ist dieser Vorgang nicht, da der Nutzer ohne Vorwarnung (!) doppelt eingeloggt wird. Ebenso wird man auch nicht darüber informiert, dass der Vorgang gerade vollzogen wurde. Google hat nun mit der Version 69 sogar die Datenschutz- und Sicherheitsexperten in den USA auf den Plan gerufen.
Matthew Green – Professor, Sicherheitsexperte und Kryptograph zur neuen Chrome Version
Green arbeitet als Professor für Informatik am John Hopkins Information Security Institute. Er veröffentlichte in seinem Blog am 23.09.2018 seine Gründe warum er „Fertig mit Google Chrome ist“.
Vor 10 Jahren kam Google auf den Markt und profitierte von der, bis dato eher schwachen Konkurrenz, die von Microsofts Internet Explorer angeführt wurde. Google verdiente damit zwar kein Geld, die Internetgemeinschaft hatte aber einen erstklassigen Open Source Browser und öffnete so anderen Google Produkten die Pforten. Ein weiterer wichtiger Aspekt war es, die Konkurrenz zu schwächen, insbesondere Microsoft, da sie planten sich auch in Googles Kerngeschäft „Suchmaschinen-Geschäft“ niederzulassen.
Bisher hat Google Chrome zwar eine Option zum einloggen angeboten und Deine Browserdaten dann genutzt bzw. gespeichert, aber eben nur dann wenn Du Dich bewusst im Chrome Browser angemeldet hast. Ansonsten waren Deine Browserdaten dort wo sie hingehören, auf Deinem Rechner.
Nun fällt also diese eigenständige Entscheidung, ob Du Deine Daten teilen willst weg, da dies automatisch und ohne Vorwarnung oder Information über diesen Vorgang, vonstatten geht.
Worauf muss ich bei Version 69 achten?
Am wichtigsten ist nun, NIEMALS auf „Synchronisierung“ zu klicken. Diese ist zwar nicht automatisch aktiviert, jedoch reicht es aus, wenn man auf seinem persönlichen Rechner die Synchronisierung aktiviert hat. Diese Einstellung wird dann für alle Rechner, auf denen man sich anmeldet, übernommen. Wer möchte schon seine privaten Internetgewohnheiten direkt mit allen teilen? Angenommen man hat Zuhause aufgrund privater Probleme einige Seiten gelesen und durchforstet. Verwendet Ihr nun den Chrome Browsers auf der Arbeit, werden diese zuvor besuchten Seiten, in der Adresszeile vorgeschlagen. Dann reicht nur ein kurzer Blick eines Kollegen…
Google weiß dadurch in Zukunft noch genauer, wer gerade wo surft.
Um eine bereits aktivierte Synchronisation rückgängig zu machen geht Ihr wie folgt vor:
Im Menü in den „erweiterten Sychronisierungseinstellungen“ das teilen von Daten wie Verlauf oder Login-Daten über alle Geräte ausschalten.
Hier könnt Ihr prüfen welche Daten vom Chrome Browser gespeichert wurden.