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Die Illustration zeigt eine Person, die auf einem großen Bildschirm ein Barrierefreiheits-Symbol auswählt, daneben sitzt eine Person im Rollstuhl, umgeben von Symbolen für Seh-, Hör- und Mobilitätshilfen, Thema Barrierefreiheit im Web, thematisiert im Blogbeitrag zum Barrierefreiheitsstärkungsgesetz auf webgo.de.
16. Jun 2025 webgo GmbH 3 Min. Lesezeit

Website barrierefrei gestalten – Was bedeutet das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) & worauf muss ich achten?

Ab dem 28. Juni 2025 tritt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft. Dieses Gesetz verpflichtet viele Unternehmen in Deutschland zur Einhaltung von digitalen Barrierefreiheitsstandards auf ihrer Website – vor allem im eCommerce, in der Telekommunikation und bei webbasierten Dienstleistungen. In diesem Beitrag erfährt ihr was das BFSG genau bedeutet, wer betroffen ist (und wer nicht), welche Richtlinien relevant sind, sowie welche Maßnahmen Ihr jetzt umsetzen solltet. Plus: Mit welchem Tool die Barrierefreiheit der Website einfach geprüft werden kann...

📅 BFSG – Was passiert ab dem 28. Juni 2025?

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) setzt die europäische Richtlinie European Accessibility Act (EAA) in deutsches Recht um. Ziel: Digitale Angebote in der EU für alle Menschen zugänglich machen – auch für Menschen mit Behinderungen.

Betroffen sind:

  • Online-Shops & E-Commerce-Plattformen

  • Webbasierte Apps & digitale Services

  • Telekommunikationsdienste

  • Websites mit gewerblichem Angebot

Nicht betroffen sind:

  • Reine B2B-Websites ohne Endkundenzugang

  • Private Websites & persönliche Blogs

  • Unternehmen mit unter 10 Mitarbeitenden oder einem Jahresumsatz unter 2 Mio. €

⚠️ Wichtig: Bei Verstößen gegen das BFSG können Bußgelder bis zu 100.000 € drohen.

ℹ️ Was bedeutet digitale Barrierefreiheit?

Barrierefreiheit bedeutet: Websites müssen für alle Menschen nutzbar und verständlich sein – unabhängig von körperlichen oder kognitiven Einschränkungen.

Grundlage dafür sind die international anerkannten WCAG 2.1-Richtlinien (Web Content Accessibility Guidelines) mit drei Stufen:

  • A – Grundlegende Anforderungen

  • AA – EU-Standard für gesetzliche Konformität

  • AAA – Höchste Anforderungen

In Deutschland ergänzt die BITV 2.0 (Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung) diese Standards, vor allem für öffentliche Stellen.

☑️ Was für eine barrierefreie Website beachtet werden sollte

1.  Tastaturbedienung sicherstellen

Alle Funktionen der Website (Navigation, Formulare, Buttons) müssen ohne Maus per Tastatur (Tab, Enter, Pfeiltasten) nutzbar sein.

2. Bilder mit Alternativtexten versehen

Verwendet für alle Bilder und Grafiken sogenannte Alt-Texte, die beschreiben, was zu sehen ist – wichtig für Screenreader.

3. Videos & Audios mit Untertiteln ausstatten

Alle Multimedia-Inhalte brauchen:

  • Untertitel

  • Transkripte

  • Audiodeskriptionen (optional)

💡 webgo Tool-Tipp:
Kostenlose Untertitel lassen sich direkt in YouTube Studio oder bei Instagram Stories über den „Untertitel“-Sticker erzeugen. Auch Tools wie CapCut, Canva, Adobe Express oder KI-gestützte Lösungen wie Subly, Descript oder Whisper können automatisch transkribieren.

4. Gut lesbare Texte & klare Struktur

  • Vermeide verschachtelte Sätze

  • Verwende Absätze, Überschriften, Listen & Tabellen

  • Achte auf ausreichend Kontrast zwischen Text und Hintergrund

5. CMS barrierefrei nutzen (WordPress, Drupal, TYPO3 …)

Ein Content-Management-System ist nicht automatisch barrierefrei. Achte auf:

  • Semantische Struktur (H1-H6, ARIA-Rollen)

  • Barrierefreie Themes: z. B. „Accessibility-ready“-Themes bei WordPress:
    Hier der direkte Link zu den geprüften WordPress Themes

  • Kontraste & Skalierbarkeit

  • Beschriftete Bedienelemente (Buttons, Formulare)

6. Barrierefreiheitserklärung & Feedback-Möglichkeit

Gesetzlich gefordert:

  • Eine gut auffindbare Erklärung zur Barrierefreiheit

  • Eine Kontaktmöglichkeit, um Barrieren zu melden

🔂 So könnt Ihr Eure Website auf Barrierefreiheit testen

Ein hervorragendes und auch kostenloses Tool um die Barrierefreiheit der Website zu überprüfen, ist WAVE – Web Accessibility Evaluation Tool:
🔗 https://wave.webaim.org

Einfach die URL eingeben, und das Tool zeigt:

  • Fehlende Alt-Texte

  • Schwache Kontraste

  • Ungültige HTML-Struktur

  • Nicht erreichbare Formularfelder

  • Fokus-Probleme für Tastatur-Navigation

⏱️ Fazit: Spätestens jetzt handeln und Website barrierefrei gestalten

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz betrifft ab dem 28. Juni 2025 viele Webseitenbetreiber – besonders im Bereich E-Commerce. Wer frühzeitig beginnt, sorgt nicht nur für rechtliche Sicherheit, sondern auch für bessere UsabilityReichweite und Kundenzufriedenheit!

💡 webgo Empfehlung:

  • Macht jetzt einen Test mit dem WAVE Tool

  • Prüft Euer CMS auf barrierefreie Möglichkeiten

  • Setzt strukturierte Inhalte, klare Sprache und gute Kontraste ein

  • Ergänzt Alt-Texte und Untertitel

  • Fügt eine Barrierefreiheitserklärung und ein Feedback-Formular hinzu

Wir hoffen der Beitrag war aufschlussreich und unterstützt Euch dabei, Eure Websites barrierefrei zu gestalten!

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