📅 BFSG – Was passiert ab dem 28. Juni 2025?
Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) setzt die europäische Richtlinie European Accessibility Act (EAA) in deutsches Recht um. Ziel: Digitale Angebote in der EU für alle Menschen zugänglich machen – auch für Menschen mit Behinderungen.
Betroffen sind:
Online-Shops & E-Commerce-Plattformen
Webbasierte Apps & digitale Services
Telekommunikationsdienste
Websites mit gewerblichem Angebot
Nicht betroffen sind:
Reine B2B-Websites ohne Endkundenzugang
Private Websites & persönliche Blogs
Unternehmen mit unter 10 Mitarbeitenden oder einem Jahresumsatz unter 2 Mio. €
⚠️ Wichtig: Bei Verstößen gegen das BFSG können Bußgelder bis zu 100.000 € drohen.
ℹ️ Was bedeutet digitale Barrierefreiheit?
Barrierefreiheit bedeutet: Websites müssen für alle Menschen nutzbar und verständlich sein – unabhängig von körperlichen oder kognitiven Einschränkungen.
Grundlage dafür sind die international anerkannten WCAG 2.1-Richtlinien (Web Content Accessibility Guidelines) mit drei Stufen:
A – Grundlegende Anforderungen
AA – EU-Standard für gesetzliche Konformität
AAA – Höchste Anforderungen
In Deutschland ergänzt die BITV 2.0 (Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung) diese Standards, vor allem für öffentliche Stellen.
☑️ Was für eine barrierefreie Website beachtet werden sollte
1. Tastaturbedienung sicherstellen
Alle Funktionen der Website (Navigation, Formulare, Buttons) müssen ohne Maus per Tastatur (Tab, Enter, Pfeiltasten) nutzbar sein.
2. Bilder mit Alternativtexten versehen
Verwendet für alle Bilder und Grafiken sogenannte Alt-Texte, die beschreiben, was zu sehen ist – wichtig für Screenreader.
3. Videos & Audios mit Untertiteln ausstatten
Alle Multimedia-Inhalte brauchen:
Untertitel
Transkripte
Audiodeskriptionen (optional)
💡 webgo Tool-Tipp:
Kostenlose Untertitel lassen sich direkt in YouTube Studio oder bei Instagram Stories über den „Untertitel“-Sticker erzeugen. Auch Tools wie CapCut, Canva, Adobe Express oder KI-gestützte Lösungen wie Subly, Descript oder Whisper können automatisch transkribieren.
4. Gut lesbare Texte & klare Struktur
Vermeide verschachtelte Sätze
Verwende Absätze, Überschriften, Listen & Tabellen
Achte auf ausreichend Kontrast zwischen Text und Hintergrund
5. CMS barrierefrei nutzen (WordPress, Drupal, TYPO3 …)
Ein Content-Management-System ist nicht automatisch barrierefrei. Achte auf:
Semantische Struktur (H1-H6, ARIA-Rollen)
Barrierefreie Themes: z. B. „Accessibility-ready“-Themes bei WordPress:
Hier der direkte Link zu den geprüften WordPress ThemesKontraste & Skalierbarkeit
Beschriftete Bedienelemente (Buttons, Formulare)
6. Barrierefreiheitserklärung & Feedback-Möglichkeit
Gesetzlich gefordert:
Eine gut auffindbare Erklärung zur Barrierefreiheit
Eine Kontaktmöglichkeit, um Barrieren zu melden
🔂 So könnt Ihr Eure Website auf Barrierefreiheit testen
Ein hervorragendes und auch kostenloses Tool um die Barrierefreiheit der Website zu überprüfen, ist WAVE – Web Accessibility Evaluation Tool:
🔗 https://wave.webaim.org
Einfach die URL eingeben, und das Tool zeigt:
Fehlende Alt-Texte
Schwache Kontraste
Ungültige HTML-Struktur
Nicht erreichbare Formularfelder
Fokus-Probleme für Tastatur-Navigation
⏱️ Fazit: Spätestens jetzt handeln und Website barrierefrei gestalten
Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz betrifft ab dem 28. Juni 2025 viele Webseitenbetreiber – besonders im Bereich E-Commerce. Wer frühzeitig beginnt, sorgt nicht nur für rechtliche Sicherheit, sondern auch für bessere Usability, Reichweite und Kundenzufriedenheit!
💡 webgo Empfehlung:
Macht jetzt einen Test mit dem WAVE Tool
Prüft Euer CMS auf barrierefreie Möglichkeiten
Setzt strukturierte Inhalte, klare Sprache und gute Kontraste ein
Ergänzt Alt-Texte und Untertitel
Fügt eine Barrierefreiheitserklärung und ein Feedback-Formular hinzu
Wir hoffen der Beitrag war aufschlussreich und unterstützt Euch dabei, Eure Websites barrierefrei zu gestalten!